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360° Magazin: Die vernetzte Welt: Global, mobil, rund um die Uhr Ist Ihr Arbeitsplatz bereit?

32 | Ausgabe 3 | 360 Generation Y, wie beispielsweise ihre Vorliebe für Teamarbeit und Technologien. Angesichts der sich verändernden Demografie am Arbeits- platz und unter den Nachwehen der Rezession erwarten Arbeitnehmer, dass ihre Arbeitgeber dem Aspekt „Wohlbefinden“ mehr Aufmerksam- keit schenken. Damit ist kein simpler Fokus auf Gesundheit und Wellness gemeint (obwohl dies auch wichtige Themen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind), sondern es geht im weiteren Sinne um Sinnhaftigkeit und Verwirklichung, um die Erfüllung physischer, kognitiver und emotionaler Bedürfnisse. Mitarbeiter halten die Fähigkeit, mit ihnen eine Verbindung auf emotio- naler Ebene aufzubauen, für eine wichtige Führungseigenschaft. In einer 2010 von Towers Watson durchgeführten globalen Arbeitskräfte- studie (20.000 Befragte in 22 Ländern) finden 79 Prozent, dass die wichtigste Führungseigen- schaft Vertrauenswürdigkeit sei, gefolgt von „interessiert sich für das Wohlbefinden anderer“. Da sich Mitarbeiter zunehmend fremd in ihren Unternehmen fühlen und nach Führungskräften verlangen, die Integrität und Einfühlungsvermögen zeigen, werden sich voraus denkende Unter- nehmen langsam bewusst: Mitarbeiter, die ein Ziel vor Augen haben und sich mit ihrem Unter- nehmen und dessen Werten verbunden fühlen, sind produktiver und motivierter. Sie gehen besser mit beruflichem Stress um, sind kreativer und innovativer und fördern so das Unter- nehmenswachstum. In einer Zeit wachsender Unsicherheit wird Wohlbefinden auch mit mehr persönlicher Kontrolle und mehr Wahlmöglich- keiten gleichgesetzt. Bei einer Vielzahl von Stellen handelt es sich heute um zeitlich befris- tete Positionen: befristete Stellen, freiberufliche Mitarbeit, Zeitverträge usw. Zum Ende der Rezession wird es sich bei der Hälfte aller neu geschaffenen Jobs um befristete Positionen handeln. Sie werden ganze 25 Prozent der Arbeitsstellen ausmachen, so die Arbeits- und Sozialrechtsexperten Littler Mendelson. In der Zentrale des Elektronikunternehmens Best Buy stellen die befristeten Arbeitskräfte beispiels- weise beinahe ein Drittel der Belegschaft. Per- sonalentscheider in Unternehmen prognos- tizieren, dass ihre Mitarbeiter zunehmend flexibler sein werden, was bedeutet: mehr ver- traglich befristete Mitarbeiter, Freiberufler und andere externe Berater. Hinzu kommt ein grund- legender Wandel in der Art, wie Büros geplant werden. Einige Arbeitskräfte haben sich entschieden, es auf eigene Faust zu versuchen – wie vor mehr als einem Jahrzehnt von Autor Daniel Pink in Free Agent Nation vorausgesagt. Er beschrieb eine Arbeiterutopie (für einige), in der man allein arbeitet und seine Dienste an eine Vielzahl von Arbeitgebern verkauft. Sie könnten, wenn Sie das wollten, zu Hause im Schlafanzug arbeiten und bei Gelegenheit einfach zum nächsten Kunden übergehen. Zweifelsohne haben viele der während der jüngsten Rezession entlasse- nen Arbeitnehmer Karrieren als Freiberufler auf- gebaut, aber eine Vielzahl von Erwerbstätigen würde einfach gerne in ihrer jetzigen Position bleiben. Acht von zehn in der Towers-Watson- Studie befragte Mitarbeiter wollten nach eigener Aussage in ihren Jobs Fuß fassen. Die Hälfte von ihnen möchte im Verlauf ihrer Karriere für nur einen Arbeitgeber arbeiten und die andere Hälfte wünscht sich nur zwei oder drei Arbeit- geber. Arbeitnehmer scheinen – zumindest derzeit – den Faktor Sicherheit hoch zu bewer- ten. Sie wählen lieber die sichere Bank. Prog- nosen, dass Arbeitskräfte der Generation Y ihre Arbeitsstelle häufig wechseln, könnten sich in der Nachrezessionswelt verändern. Nicht, dass es sich Arbeitgeber leisten könnten, selbst- zufrieden zu werden. Ein großes Risiko ist nämlich das, was als Präsentismus bezeichnet wird – Mitarbeiter, die zwar anwesend, aber nicht unbedingt engagiert oder produktiv sind. Ein gewisser Prozentsatz der Mitarbeiter jedes Unternehmens – Experten sprechen von bis zur Hälfte aller Arbeitskräfte – erledigen nur die Mindestmenge an Arbeit, die sie vor einer Kündigung bewahrt. Wenig oder kein eigenes Engagement sind aber kein gutes Rezept für Innovation und Erfolg im Wettbewerb. Wie der Arbeitsplatz helfen kann In unserer globalen, vernetzten Welt mit sich wandelnder Demographie und neuen Erwartun- gen auf Seiten von Management und Mitarbei- tern steht der Arbeitsplatz vor einer dramatischen Veränderung. In Büros findet man überall viele leere Einzalarbeitsplätze, bedingt durch verrin- gerte Mitarbeiterzahlen, größere Mobilität oder beinahe ständige Zusammenarbeit. Chris Hood, Manager des globalen Arbeitsplatzprogramms bei Hewlett Packard, hat sich die Nutzungsquote der Arbeitsplätze in seinem Unternehmen ge- nauer angesehen. „Die Leute sagen zwar, dass sie sich zu 80 Prozent der Zeit an ihrem Arbeits- platz aufhalten, aber die Daten zeigen, dass die tatsächliche Nutzung gerade einmal bei der Hälfte liegt. Quelle: IBM, Capitalizing on Complexity, 2010 Mehr befristete Jobs Im Laufe der nächsten drei Jahre werden weltweit mehr Unternehmen verstärkt auf flexible Mitarbeiter setzen. Outsourcing (Auslagerung der Arbeit an ein anderes Unternehmen) Abnahme 7% 4% 10% 4% 9% 37% 40% 40% 43% 59% 56% 56% 50% 53% 32% Keine Veränderung Zuwachs Offshoring (Verlagerung der Arbeit ins Ausland, jedoch innerhalb des Unternehmens) Zurückholen von Mitarbeitern im Ruhestand Einstellen von Teilzeitkräften Einsatz von Zeitarbeitern / freien Mitarbeitern In den nächsten Jahren wird es sich bei deR Hälfte aller neu geschaffenen Jobs um befristete Positionen handeln. Sie werden ganze 25 Prozent aller Arbeitsstellen ausmachen.